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Bestattung

Dem Tod wohnt ein Schrecken inne, dem sich niemand entziehen kann. Er nimmt Menschen von uns, die uns lieb sind, und führt uns vor Augen, dass wir vergänglich sind. Doch nach christlichem Verständnis behält der Tod nicht das letzte Wort. Der Glaube gibt Kraft dem Tod zu begegnen und die christliche Hoffnung reicht über den Tod hinaus.

Die Evangelische Kirche hält Worte, Bilder und Lieder bereit, die über die Jahrhunderte immer wieder Menschen getröstet haben. Sie spenden ihnen bis heute im Angesicht des Todes Hoffnung und Zuversicht. Sie geben Kraft, um Abschied zu nehmen. Sie helfen, die Zeit der Trauer zu überstehen.

Die Pfarrerin oder der Pfarrer bieten Begleitung beim Abschiednehmen an. Sie erinnern daran, dass der Macht des Todes die Kraft des christlichen Glaubens entgegensteht.

Wenn ein Mensch stirbt, ist es tröstlich zu erfahren, dass sich dieses Leben nun erfüllt hat. Der Verstorbene kehrt zurück zu Gott, der alles Leben erschaffen hat. Entsprechend wird in der kirchlichen Trauerfeier der Verstorbene in Gottes Hand übergeben. Ängste und Sorgen um ihn können abgestreift werden, denn wir Menschen können darauf vertrauen: Bei Gott sind die Verstorbenen gut aufgehoben.

 

Checkliste Bestattung

Wenn ein Angehöriger stirbt, ist dies eine besondere Erfahrung für die Hinterbliebenen. Gerade in der Zeit der Trauer ist es für viele Angehörige eine besondere Belastung, sich mit organisatorischen Pflichten auseinander zu setzen. Denn bei einem Todesfall ist an vieles zu denken, von bürokratischen Dingen bis zu Fragen der Bestattung. Deshalb soll die folgende Aufstellung möglichst unkompliziert dabei helfen, bei einem Todesfall die Übersicht zu behalten und die richtigen Schritte einzuleiten.

Direkt nach dem Eintritt des Todes:

Arzt oder Notruf rufen:

Der Arzt wird einen Totenschein ausstellen.

Kontakt zu Angehörigen:

Setzen Sie sich mit  Ihren Angehörigen in Verbindung, um nicht alleine in der schwierigen Situation zu sein. Es ist sinnvoll, sich Hilfe in der Familie zu holen, um seelische und organisatorische Unterstützung zu erhalten. Sollten Sie keine Familie oder Freunde zum Reden haben, können Sie auch Hilfe bei der Telefonseelsorge Tel. 0800 / 111 0 111 bekommen.

Aussegnung:

Wenn Sie möchten, dass der/ die Pfarrer*in Ihren Verstorbenen aussegnet, dann kontaktieren Sie Ihre/n Pfarrer*in. Die Aussegnung ist eine Andacht kurz nach dem Tod, bei der der Verstorbene noch einmal gesegnet wird. 

Sonderurlaub beantragen:

Bei einem Todesfall ist es möglich, Sonderurlaub beim Arbeitgeber zu beantragen.

Bestatter anrufen 

  • Hat der Verstorbene zu Lebzeiten schon Vorsorge bei einem Bestatter betrieben? Dann rufen Sie bei den entsprechenden Bestatter an.
  • Das Bestattungsunternehmen kann viele, vor allem bürokratische, Aufgaben übernehmen. (Je nach Bestatter kann es zu Abweichungen kommen.) Sprechen Sie mit dem Bestattungsunternehmen ab, was es leisten kann und zu welchem Preis.
  • Sie können bei verschiedenen Bestattungsunternehmen anrufen und sich mehrere Angebote machen lassen.
  • Der Leichnam muss innerhalb von 36 Stunden von Zuhause oder aus dem Heim, Krankenhaus etc. abgeholt werden (Ausnahmen: Thüringen 48h, Sachsen und Brandenburg 24h). 

Dokumente besorgen:

Folgende Dokumente werden benötigt (und ggf. dem Bestatter zur Verfügung stellen):

  • Geburtsurkunde des Verstorbenen
  • Personalausweis des Verstorbenen
  • Wenn verheiratet: Heiratsurkunde des Verstorbenen
  • Wenn verwitwet: Sterbeurkunde Partner
  • Wenn geschieden: Scheidungsurkunde

Todesfall melden bei:

  • Standesamt: Sterbeurkunde wird ausgestellt
  • Lebensversicherung und Sterbegeldversicherung informieren
  • Unfall- und Krankenversicherung
  • Rentenversicherung
  • Sozialamt, Versorgungsamt
  • Finanzamt
  • Arbeitgeber
  • Lebensversicherung, Sterbegeldversicherung, etc. und Ansprüche geltend machen
  • Bank
    - Sind Vollmachten hinterlegt?
    - Konten räumen und schließen
    - Daueraufträge stoppen
  • Evtl. Mietvertrag der Wohnung des Verstorbenen kündigen
  • Auto (und Anhänger) ab- bzw. ummelden
  • Verträge kündigen:
    - Telefon/ Handy
    - Internet
    - GEZ und privates Fernsehen
  • Social Media
  • Abonnements kündigen (Zeitung, Lieferservice, etc.)

Hinweis: Bei den meisten Ämtern und Einrichtungen müssen Sie einen Erbschein, der beim Amtsgericht beantragt werden kann, oder das Testament mit Eröffnungsprotokoll vorlegen.

Die Bestattung planen

Wünsche der / der Verstorbenen berücksichtigen:

Viele Verstorbene haben Wünsche zu ihrer Bestattung geäußert. Wenn Sie keine Wünsche kennen, schauen Sie beim Testament oder an anderen Stellen, an denen der Verstorbene wichtige Dokumente aufbewahrt hat, ob es ein Schreiben mit Wünschen gibt.

Ort der Bestattung festlegen

Soll der Verstorbene an einem anderen Ort bestattet werden? Sofern Sie eine/ n Pfarrer*in finden, der die Beerdigung auch außerhalb des gemeindeeigenen Friedhofes übernimmt, ist das kein Problem. Der Leichnam wird vom Bestatter bei Bedarf auch über mehrere 100 Kilometer transportiert.

Mit dem Bestattungsunternehmen klären:

  • Soll eine Aufbahrung organisiert werden? Der Bestatter bietet die Aufbahrung gerne für Sie an. Teilen Sie ihm ihren Wunsch mit.
  • Machen Sie mit dem Bestatter den Beerdigungstermin aus. Bei einer Erdbestattung muss der Verstorbene spätestens nach vier Werktagen (Hessen) bzw. sieben Tagen (RLP) begraben werden. Bei einer Urnenbestattung gelten die gleichen Zeiträume für die Einäscherung. Danach kann die Urne, je nach Bundesland, auch länger aufbewahrt werden. 
  • Beim Bestatter können Sie Sarg und Urne auswählen. Ein Sarg ist ab 300€ zu haben – nach oben gibt es keine Grenzen. Urnen gibt es ab ca. 100€, besonders günstige Modelle auch ab 50€. Bei einer Urnenbestattung wird außerdem noch ein Sarg für die Kremation benötigt, der etwa 200€ kostet.

Mit der Pfarrerin oder dem Pfarrer klären:

Im Normalfall kontaktiert der Bestatter den Pfarrer, der sich anschließend bei Ihnen meldet. Im ländlichen Raum ist es manchmal so, dass die Angehörigen auch direkt den Pfarrer kontaktieren. Der Weg über den Bestatter funktioniert aber auf jeden Fall.

  • Vereinbaren Sie ein Beerdigungsgespräch mit Ihrem/ Ihrer Pfarrer*in. Sie können Vorschläge für den Ablauf der Bestattung äußern. Zudem reden Sie in diesem Gespräch über Ihren Verstorbenen, damit der Pfarrer eine persönliche Ansprache halten kann:
    Welches waren die wichtigsten Ereignisse im Leben des Verstorbenen?
    Wann war er am glücklichsten?
    Was hat er besonders gerne gemacht?
    Was hat er den Menschen in seinem Umfeld mit auf den Weg gegeben?
    Welche Erfolge haben ihm viel bedeutet?
  • Welche Lieder aus dem evangelischen Gesangbuch wünschen Sie sich?
  • Wenn Sie viele Menschen, die sich verabschieden wollen erwarten, aber die eigentliche Bestattung im Familienkreis stattfinden soll, dann können Sie eine Trauerfeier, einen Trauergottesdienst, in der Kirche feiern, zu dem Sie alle Freunde und Angehörige einladen können.

 

 

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